Glosse
Alexander D.Übel

Vor Kurzem fand sich auf nzz.ch eine Kolumne mit der interessanten Überschrift „Die Corona-Krise brachte viele Zwänge. Den Busen hat sie befreit“. Es ging im Text unter anderem darum, wie sich Frauen in Zeiten des pandemiebedingten Home Offices zunehmend ihrer Büstenhalter entledigten und so eine „neue Freiheit“ erlangten. Als Mann meint man da vielleicht mitreden zu können, muss es aber nicht. Vielleicht ist es angebracht, einfach mal still zu sein, zuzuhören und etwas dabei zu lernen.
Alexander D.Übel

Gestern poppte unvermittelt die Nachricht einer Unbekannten auf. Ihr Name: Johanna. Als Anrede wählte die Absenderin der Mail ebenfalls den Vornamen. Aber nicht so, wie es gediegene ältere Hamburger Damen machen („Herr Alex, würden Sie mir wohl bitte die Etagere reichen?“). Die unbekannte Schreiberin duzte vielmehr konsequent durch. „Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne jederzeit kontaktieren. Liebste Grüße, Johanna“, endete sie. Es wird ja viel geduzt heute, zum Beispiel von Taxifahrern, die sich aber nur selten mit liebsten Grüßen verabschieden. Warum eigentlich „Du“?
Birgit M. Eckert

Alexander D.Übel

lm Wartezimmer sind alle gleich. Nicht, was Kassen- und Privatpatienten angeht natürlich, sondern was die dort ausgelegten Zeitschriften betrifft: Alle dürfen die gleiche Auswahl lesen. Aber die ist überall anders. Im Wartezimmer von Allgemeinmediziner Dr. A zum Beispiel liegen immer zehn bis 15 jüngere Ausgaben des „Stern“, bei Hautarzt Dr. B dagegen dürfen Patienten in zwei Jahrgängen des Magazins „Yacht“ blättern. Will Dr. B etwa sicherstellen, dass seine Patienten stets umfassend über hochpreisige Wasserfahrzeuge informiert sind?
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