Südbund Akustik-Fachtag
Die Raumakustik entscheidet mit darüber, wie wir unseren Aufenthalt in Räumlichkeiten empfinden. Bereits zum dritten Mal hat im Oktober Südbund einen Akustikfachtag veranstaltet, um über das Thema aufzuklären und Berührungsängste zu nehmen. Klar wurde: Bei der richtigen Lösung für den Kunden geht es weniger um Begriffe und Wissenschaft als um das subjektive Lärm-Empfinden. Die Raumakustik ist ein Thema in der Innenausstattung, das derzeit intensiv diskutiert wird. Laute Räume sind unangenehm, sei es zu Hause, im Restaurant, im Großraumbüro oder in öffentlichen Gebäuden. Die moderne Raumgestaltung und die verwendeten Baumaterialien sorgen einerseits für viel Platz und Licht, andererseits aber auch oft für eine schlechte Raumakustik. Unterhaltungen stocken, alltägliche Geräusche werden als störend empfunden, Stress und Unwohlsein können die Folge sein. Vor diesem Hintergrund hat Südbund die Akustik-Fachtage initiiert. Zwei dieser Veranstaltungen haben bereits in Backnang stattgefunden; zum dritten Akustik-Fachtag lud Südbund am 30. Oktober zu Indes Fuggerhaus nach Marienheide. Rund fünfzig Raumausstatter informierten sich über das breite Feld der Raumakustik und nahmen Wissenswertes für ihren Berufsalltag mit.
Südbund unterstützt Raumausstatter mit verschiedenen Maßnahmen zur Raumakustik, damit sie nach außen als Problemlöser auf sich aufmerksam machen können: Banner, Bodenbeläge mit Digitaldruck, ein Film und Flyer wurden entwickelt, damit der Profi das Thema zum Endverbraucher transportieren kann.
Da der Raumausstatter viele der benötigten und akustisch wirksamen Materialien bereits im Geschäft habe, bringe dieses neue Geschäftsfeld keine großen Investitionen mit sich, so Peter Heinisch. Für bestimmte Produkte sei es aber sinnvoll, Schulungen zu besuchen, um sich das technische Wissen anzueignen, zum Beispiel bei der Verarbeitung von Wand- und Deckenbespannungen. Peter Heinisch: „Auf unserem Akustik-Fachtag stellen wir die Raumakustik produktübergreifend dar. Wir wollen den Anstoß geben, sich damit zu beschäftigen und eine handwerkliche Lösung zu finden. Die Kunden des Raumausstatters sind in der Regel Privatpersonen und kleinere Gewerbebetriebe. Hier geht es um das subjektive Empfinden von Lärm und Nachhall im Raum.“ Sinnvoll sei es auch, sich an dieses Thema „heranzutasten“, indem zunächst eine erste akustische Maßnahme, zum Beispiel mit einem Bodenbelag, angeboten werde. Dann könne sukzessive geschaut werden, ob noch weitere Maßnahmen erforderlich seien.
Über die Industriepartner, die vielfältige Lösungen anbieten, könne sich der Raumausstatter auf Produktseite breit aufstellen. Obwohl dieses Geschäftsfeld sehr gute Chancen bietet, stellt Südbund beim Handwerk hier noch Berührungsängste fest. Und die möchte der Verband mit dem Akustik-Fachtag nehmen und Wissen an die Hand geben. In vielen Fällen sei es nicht notwendig, einen Raumakustiker oder Bauphysiker hinzuzuziehen, hieß es vor Ort, denn oftmals reiche die handwerkliche Lösung aus. Diese könne kreativ gestalterisch oder auch zurückhaltend dezent im Raum ungesetzt werden. „Wir sind überzeugt, dass der Endverbraucher bereit ist, für eine bessere Raumakustik Geld zu investieren, weil er ein echtes Problem hat, für dessen Lösung er einen kompetenten Partner braucht. Und da ist der Raumausstatter die richtige Adresse“, sagt Peter Heinisch. Südbund plane weitere Akustik-Fachtage, müsse derzeit aber auch die hohe Auslastung im Handwerk bei der Terminfindung berücksichtigen. Dass das Thema in der Branche wichtig sei, stelle er an der Nachfrage von Meisterschulen und Innungen fest, Vorträge zum Thema zu halten. Peter Heinisch: „Diese machen wir gemeinsam mit Industriepartnern, um auch praktische Lösungen und Materialien zu zeigen und nicht nur theoretische Grundlagen aufzuzeigen. Sicherlich haben wir, nicht zuletzt auch der Zeit geschuldet, noch nicht alle erreicht. Deshalb werden wir das Thema Raumakustik weiter verfolgen."
Nicole Stoplmann

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